Neuenrade – Nach einem mehrmonatigen Zertifizierungsprozess hat Schniewindt als erstes Neuenrader Unternehmen im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit elf weiteren Teilnehmern in der vergangenen Woche das Zertifikat „Familienfreundliches Unternehmen“ erhalten.
Ausgezeichnet wurden Unternehmen, die ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch individuelle familienfreundliche Maßnahmen dabei unterstützen, den oft schwierigen Spagat zwischen Familien- und Berufsalltag zu meistern.
Hiervon sind nicht nur Mütter und Väter betroffen, sondern auch diejenigen, die die Pflege von Familienangehörigen vornehmen müssen. Gerade diese Aufgabe wird in kommenden Jahren aufgrund des demographischen Wandels noch stärker im Vordergrund stehen.
Beim Ausfüllen des Selbsteinschätzungsbogens fiel schon deutlich auf, in welch hohem Maß das Neuenrader Unternehmen die Familienfreundlichkeit fördert. Diese Besonderheit ist über viele Jahre gewachsen. Heute wird die Schniewindt GmbH & Co. KG in der sechsten Generation von Dr. Sarah Schniewindt geführt. Sie selbst als Mutter von drei Kindern, kann sehr gut nachvollziehen, wo manchmal der Schuh drückt.
Jeder Betroffene braucht zum unterschiedlichen Zeitpunkt verschiedene Lösungsansätze. Daher stehen besonders individuelle Absprachen im Vordergrund. Schniewindt bietet eine ganze Reihe von verschiedenen Teilzeitmodellen an. Funktionszeiten in Verbindung mit Arbeitszeitkonten bieten eine hohe Flexibilität, auch eine Drei oder Vier-Tage-Woche ist machbar.
Ein Beispiel aus dem Alltag sieht so aus:
Ein Mitarbeiter aus dem Fertigungsbereich unterbricht jeden Morgen seine Tätigkeit für knapp zwei Stunden, um seine erkrankte Frau zu pflegen. Diese Arbeitszeit holt er nachmittags oder am Samstag nach. Sämtliche Vereinbarungen beruhen auf ein Geben und Nehmen. Wenn das Verhältnis stimmt, können beide Seiten nur gewinnen.
Im Rahmen des durchgeführten Audits wurden selbstverständlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Betriebsrat befragt. Sicherlich gibt es an einigen Stellen Grenzen, aber im Notfall wurde auch schon der Schreibtisch des gerade nicht anwesenden Kollegen als Maltisch umfunktioniert.
Schniewindt schafft mit Familienfreundlichkeit auch Rahmenbedingungen für den anstehenden Fachkräftemangel. Viele gut ausgebildete Fachkräfte gehen keiner Beschäftigung nach, da sie keine Möglichkeit sehen, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen.
„Wichtig ist, dass wir flexible Lösungen für unsere Beschäftigten anbieten und die Familienfreundlichkeit in unserem Alltag verankert ist“, so Dr. Sarah Schniewindt und Julia Buckert von der Personalabteilung. Eine geringe Fluktuation und die Tatsache, dass bereits Familienmitglieder aus mehreren Generationen bei uns tätig sind belegen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.